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Missverständnisse zwischen Mensch und Hund: Was du wirklich wissen solltest

Hunde sind unsere treuen Begleiter, doch in der Kommunikation zwischen Mensch und Hund gibt es oft Missverständnisse. Viele Verhaltensweisen unserer Vierbeiner deuten wir falsch, was zu unnötigem Stress oder unerwünschtem Verhalten führen kann. Hier sind sieben typische Missverständnisse und die richtige Sichtweise darauf.

1. Ein wedelnder Schwanz bedeutet immer Freude


Viele Menschen glauben, dass ein Hund immer glücklich ist, wenn er mit dem Schwanz wedelt. Doch das ist nicht immer der Fall.

Richtig: Schwanzwedeln zeigt Aufregung und Erregung, nicht zwingend Freude. Ein steif wedelnder Schwanz kann Anspannung oder Unsicherheit signalisieren, während ein lockeres Wedeln eher auf positive Emotionen hinweist. Entscheidend ist die gesamte Körpersprache des Hundes: Begleitet das Wedeln beispielsweise eine angespannte Körperhaltung, angelegte Ohren oder einen starren Blick, kann dies auf Nervosität oder sogar Aggression hindeuten. Achte daher immer auf das Gesamtbild und nicht nur auf die Schwanzbewegung.

2. Ein Hund, der sich auf den Rücken legt, will gestreichelt werden

Viele Halter denken, dass ein Hund, der sich auf den Rücken rollt, unbedingt am Bauch gekrault werden möchte.

Richtig: Das kann ein Zeichen von Unterwerfung oder Unsicherheit sein. Manche Hunde zeigen damit, dass sie keine Bedrohung darstellen wollen und sich einer Situation unterordnen. Andere Hunde hingegen geniessen das Bauchkraulen tatsächlich. Es gibt aber auch Hunde, die testen, ob du auf ihre Aufforderung eingehst oder ob du verstehst, dass sie eigentlich nicht berührt werden wollen. Manche Hunde legen sich auf den Rücken, um zu sehen, ob du dich traust, sie anzufassen oder ob du ihre Grenze respektierst. Deshalb ist es wichtig, auf feine Signale zu achten: Zuckt der Hund zurück, spannt er die Bauchmuskulatur an oder wirkt er unsicher, dann solltest du ihn in Ruhe lassen.

3. Knurren ist immer ein Zeichen von Aggression

Wenn ein Hund knurrt, wird das häufig als aggressives Verhalten gedeutet und sofort unterbunden.

Richtig: Knurren ist eine wichtige Kommunikationsform. Es bedeutet oft, dass der Hund sich unwohl fühlt, Angst hat oder sich bedroht fühlt. Wenn ein Hund für das Knurren bestraft wird, kann er lernen, seine Warnsignale zu unterdrücken, was im schlimmsten Fall dazu führt, dass er ohne Vorwarnung zuschnappt. Besser ist es, das Knurren als Warnsignal ernst zu nehmen und die Ursache für das Unwohlsein zu finden. Vielleicht fühlt sich dein Hund bedrängt oder hat Schmerzen – in jedem Fall solltest du sein Bedürfnis nach Distanz respektieren.

4. Ein Hund, der nicht sofort hört, ist stur oder dominant


Viele Halter sind frustriert, wenn ihr Hund nicht direkt auf Kommandos reagiert und glauben, dass er absichtlich nicht hört.

Richtig: Hunde ignorieren Befehle nicht aus Sturheit oder Dominanz. Oft gibt es andere Gründe: Ablenkung, mangelndes Training oder eine unklare Kommunikation. Ein Hund kann nur zuverlässig hören, wenn er versteht, was von ihm verlangt wird, und wenn das Training in verschiedenen Umgebungen ausreichend geübt wurde. Auch Stress oder Unsicherheit können dazu führen, dass er nicht reagiert. Statt ihn als „stur“ abzustempeln, solltest du hinterfragen, ob deine Anweisungen klar genug sind und ob du das gewünschte Verhalten regelmässig mit ihm trainiert hast.

5. Ein Hund weiß, wenn er etwas falsch gemacht hat


Viele Menschen sind überzeugt, dass ihr Hund ein schlechtes Gewissen hat, wenn er etwas Verbotenes getan hat.

Richtig: Hunde haben kein Verständnis von Schuld oder schlechtem Gewissen. Der vermeintlich schuldbewusste Blick ist eine Beschwichtigungsgeste. Wenn dein Hund merkt, dass du verärgert bist, versucht er durch geduckte Körperhaltung, weggedrehte Augen oder angelegte Ohren die Situation zu entschärfen. Er verbindet dein Verhalten aber nicht mit einer Tat, die er vor Stunden begangen hat. Strafen im Nachhinein sind daher sinnlos. Besser ist es, den Hund nur in dem Moment zu korrigieren, in dem das unerwünschte Verhalten passiert.

6. Streicheln beruhigt immer


Viele Menschen meinen, dass Streicheln eine universelle Beruhigungsmethode für Hunde ist.

Richtig: In stressigen Situationen kann Streicheln das Gegenteil bewirken. Wenn ein Hund ängstlich ist und gestreichelt wird, könnte er dies als Bestätigung seiner Angst interpretieren. In manchen Fällen wird er sich dadurch noch unsicherer fühlen, weil er merkt, dass du sein Verhalten ungewöhnlich behandelst. Besser ist es, dem Hund durch ruhige, souveräne Präsenz Sicherheit zu geben. Ein entspannter Tonfall und eine normale Haltung helfen mehr als hektische Berührungen.

7. Ein Hund, der sich versteckt oder zurückzieht, ist nur schüchtern


Manche Halter nehmen an, dass ein Hund, der sich zurückzieht, einfach einen ruhigen Charakter hat.

Richtig: Häufig steckt Unsicherheit oder Angst dahinter. Ein Hund, der sich oft versteckt, hat möglicherweise schlechte Erfahrungen gemacht oder ist mit einer Situation überfordert. Vielleicht sind laute Geräusche, fremde Menschen oder neue Orte für ihn belastend. In solchen Fällen hilft es, dem Hund Zeit zu geben und ihn nicht zu drängen. Geduld, gezieltes Training und positive Verstärkung helfen ihm, mehr Selbstvertrauen zu entwickeln. Wichtig ist, dass der Hund von sich aus wieder neugierig wird und seine Umgebung erkundet, ohne dass er dazu gezwungen wird.

Fazit


Missverständnisse zwischen Mensch und Hund entstehen oft durch falsche Interpretation von Körpersprache und Verhalten. Indem wir lernen, die Signale unserer Hunde richtig zu deuten, können wir Missverständnisse vermeiden und eine noch bessere Bindung zu unserem Vierbeiner aufbauen. Beobachte deinen Hund genau und reagiere bewusst – so wird eure Kommunikation klarer und harmonischer.

 
 

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