Wieviel Bewegung braucht dein Hund?
- Riana Schönholzer
- 13. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Die Frage, wie viel Bewegung ein Hund benötigt, ist individuell und hängt von vielen Faktoren ab: Welche Rasse ist dein Hund? Wie alt ist er? Ist er körperlich fit? Und wie gestaltet sich euer Alltag? Diese Aspekte beeinflussen, wie viel Aktivität dein Hund benötigt, um gesund und zufrieden zu sein.
Das Thema ist komplex, und die Meinungen gehen oft auseinander. Doch eines steht fest: Bewegung ist ein Grundbedürfnis deines Hundes, aber das richtige Mass zu finden, ist entscheidend.
Welpen: Bewegung dosiert einsetzen
Für Welpen gilt die Faustregel: 5 Minuten Spaziergang pro Lebensmonat pro Tag.
Das bedeutet, dass ein 12 Wochen alter Welpe nicht mehr als 15 Minuten spazieren gehen sollte.
Warum ist das so? Welpen benötigen vor allem viel Schlaf. Das ist mehr als nur eine Empfehlung, es ist essenziell für ihre Entwicklung. In den ersten Lebensmonaten bilden sich die Nervenbahnen, die das gesamte spätere Verhalten und Wohlbefinden des Hundes prägen. Wenn ein Welpe nicht ausreichend schläft, steigt sein Stresslevel, was langfristig die Nervenentwicklung beeinträchtigen kann. Das Ergebnis: ein unruhiger, hibbeliger Hund, der nur schwer zur Ruhe kommt.
Erwachsene Hunde: Bewegung im richtigen Mass
Für einen ausgewachsenen Hund empfiehlt es sich, im Alltag etwa 1,5 Stunden Bewegung einzuplanen. Dies kann auf mehrere Spaziergänge verteilt werden und sollte je nach Hund individuell angepasst sein. Es ist nicht schlimm, wenn es an einem Tag weniger ist oder an einem anderen Tag mehr – wichtig ist, dass es insgesamt ausgewogen bleibt.
Planst du beispielsweise eine längere Wanderung oder einen besonders aktiven Tag, solltest du deinem Hund am Tag davor und danach ausreichend Ruhephasen gönnen. So wird der erhöhte Energieaufwand kompensiert, und dein Hund kann sich erholen.
Senioren: Weniger ist oft mehr
Ältere Hunde haben andere Bedürfnisse als junge oder erwachsene Vierbeiner. Mit zunehmendem Alter sinkt das Energielevel, und gesundheitliche Beschwerden wie Gelenkprobleme oder Schmerzen können auftreten.
Statt langer Spaziergänge ist es bei Senioren oft besser, mehrere kurze Runden von 10 bis 15 Minuten zu machen. So bleibt dein Hund aktiv, ohne überfordert zu werden. Achte darauf, dass er Pausen einlegen kann und nicht über seine Grenzen hinausgeht.
Das richtige Mass finden: Balance statt Extreme
Bewegung ist ein Grundbedürfnis deines Hundes, doch sowohl zu wenig als auch zu viel Aktivität können Stress auslösen.
Ein Hund, der zu wenig Bewegung bekommt, wirkt oft unausgeglichen, nervös oder frustriert. Doch auch zu viel Bewegung ist problematisch: Ein Hund, der ständig aufgedreht ist, wenig Ruhe findet und kaum abschaltet, kann ebenfalls an Stress leiden.
Die Herausforderung besteht darin, die richtige Balance zwischen Aktivität und Ruhe zu finden. Beobachte deinen Hund genau: Wirkt er gestresst oder überfordert? Dann könnte es an der Zeit sein, das Bewegungsprogramm anzupassen.
Mentale Auslastung: Beschäftigung für den Kopf
Neben der körperlichen Bewegung ist auch die mentale Auslastung ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden deines Hundes. Viele Hundebesitzer übersehen, dass Hunde nicht nur laufen und spielen möchten, sondern auch geistig gefordert werden wollen.
Ein geistig ausgelasteter Hund ist oft entspannter, zufriedener und kann sich nach einer mentalen Herausforderung besser erholen.
Fazit
Wie viel Bewegung dein Hund braucht, hängt von seiner Lebensphase, seinem Gesundheitszustand und seinem Charakter ab. Welpen brauchen viel Ruhe und gezielte, kurze Bewegungseinheiten. Senioren profitieren von sanfter, regelmässiger Bewegung, die auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Für erwachsene Hunde ist ein Richtwert von 1,5 Stunden Bewegung pro Tag sinnvoll.
Vergiss nicht, dass auch die mentale Auslastung eine entscheidende Rolle spielt. Geistige Herausforderungen wie Denkspiele, Nasenarbeit oder Tricktraining fördern deinen Hund und sorgen für ein ausgeglichenes, zufriedenes Wesen.
Eine Balance aus Bewegung, Beschäftigung, Schlaf und Ruhe sorgt dafür, dass dein Hund ausgeglichen, gesund und zufrieden bleibt.