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Welpenschutz – was ist wahr und was nicht?

Der „Welpenschutz“ ist vielen Hundebesitzern ein Begriff, doch kaum ein Thema wird so oft missverstanden wie dieses. Viele glauben, dass junge Hunde von Natur aus vor Angriffen oder grobem Verhalten anderer Hunde geschützt sind. Quasi ein unausgesprochenes Gesetz in der Hundewelt.

Doch was steckt wirklich hinter dem Konzept des Welpenschutzes? In diesem Artikel kläre ich, was wahr ist, und du wirst Tipps erhalten, wie du deinen Welpen sicher durch die ersten Begegnungen mit Artgenossen führst.

Welpenschutz gibt es nicht - zumindest nicht so, wie viele denken


Es gibt unter Hunden, ähnlich wie bei uns Menschen, Individuen, die sich unterschiedlich gegenüber Welpen verhalten. Manche Hunde begegnen Welpen mit grosser Vorsicht und einer fast rührenden Nachsicht. Sie nehmen Rücksicht auf die Unerfahrenheit der Kleinen, tolerieren deren Ungeschicklichkeit und reagieren geduldig. In solchen Situationen könnte man fast meinen, dass es eine Art universellen Welpenschutz gibt.

Doch es gibt auch das genaue Gegenteil: Hunde, die von Welpen alles andere als begeistert sind. Sie empfinden die oft stürmischen und energiegeladenen Jungtiere als lästig und reagieren entsprechend genervt oder sogar deutlich abweisend. Gerade ältere oder gestresste Hunde möchten häufig einfach ihre Ruhe haben und sehen in den Welpen keine „schutzbedürftigen Babys“, sondern ungestüme Störenfriede.

Zusammenfassend kann man also sagen: Einen universellen Welpenschutz gibt es nicht. Wenn überhaupt, existiert er im eigenen Rudel und selbst das ist keine Garantie. Denn auch innerhalb des Rudels hängt es vom Charakter und den individuellen Vorlieben des erwachsenen Hundes ab, wie er auf den Nachwuchs reagiert. Manche Rudelmitglieder zeigen eine natürliche Toleranz gegenüber Welpen, während andere klare Grenzen setzen oder sogar abweisend reagieren.

Wie sollte man Welpen an ältere Hunde heranführen?


Um erste Begegnungen positiv zu gestalten, sollten Welpen souveräne und gut sozialisierte Hunde kennenlernen. Diese Hunde zeichnen sich durch ruhige, klare Kommunikation aus und können dem Welpen Orientierung geben, während sie auf natürliche Weise Grenzen setzen, ohne ihn zu überfordern. Ein unsicherer oder ängstlicher Hund hingegen könnte durch den übermütigen Welpen schnell gestresst werden, was das Risiko negativer Prägungen birgt.

Daher ist es wichtig, Begegnungen kontrolliert zu planen. Überlege, welche Hunde in deinem Umfeld zuverlässig und sicher im Umgang sind. Solche Kontakte helfen deinem Welpen, die Hundekommunikation auf positive Weise zu lernen und stärken sein Sozialverhalten.

Erstes Kennenlernen: So gestaltest du die Begegnung zwischen deinem Hund und dem neuen Welpen


Die Ankunft eines neuen Welpen ist aufregend – für dich, aber auch für deinen bereits vorhandenen Hund. Damit das erste Aufeinandertreffen entspannt und harmonisch abläuft, ist eine durchdachte Vorbereitung entscheidend. Eine gute erste Begegnung legt den Grundstein für eine positive Beziehung zwischen deinem älteren Hund und dem Neuzugang.

Neutraler Boden schafft Sicherheit


Das erste Kennenlernen sollte nicht in deinem Zuhause stattfinden, da der ältere Hund sein Revier möglicherweise verteidigt. Stattdessen eignet sich ein neutraler Ort, wie ein nahegelegener Park oder ein ruhiger Weg, an dem sich beide Hunde ohne territorialen Stress begegnen können. Dieser neutrale Boden hilft deinem älteren Hund, den Welpen als neuen Gefährten wahrzunehmen, anstatt ihn als Eindringling zu betrachten.

Freiraum für den Welpen, Kontrolle für den anderen Hund


Während der Begegnung empfiehlt es sich, den älteren Hund an der Leine zu führen. Dadurch hast du die Kontrolle, falls er aufgeregt oder zu stürmisch reagieren sollte. Gleichzeitig sollte der Welpe frei bleiben, da er sich in der Regel eng am Menschen orientiert und weniger eigenständig auf den anderen Hund zuläuft. Diese Freiheit gibt dem Welpen die Möglichkeit, sich in seinem eigenen Tempo zu nähern und wieder Abstand zu nehmen, wenn er sich unsicher fühlt.

Die Leine des älteren Hundes sollte locker bleiben, damit er die Chance hat, den Welpen zu beschnuppern und zu erkunden, ohne sich eingeengt zu fühlen. Achte jedoch darauf, dass er nicht zu stürmisch wird. Ein Welpe könnte durch unkontrollierte Bewegungen des grösseren Hundes leicht überfordert werden.

Geduld und positive Verstärkung


Lass beiden Hunden Zeit, sich aneinander zu gewöhnen. Belohne deinen älteren Hund für ruhiges, freundliches Verhalten, damit er den Welpen mit positiven Erfahrungen verknüpft. Vermeide es jedoch, den Welpen zu sehr zu betüddeln, da dies Eifersucht oder Unsicherheit bei deinem älteren Hund auslösen könnte.

Der Weg ins neue Zuhause


Wenn die erste Begegnung positiv verlaufen ist, kannst du die Hunde gemeinsam ins Zuhause führen. Mit einer durchdachten Herangehensweise und etwas Geduld kannst du sicherstellen, dass der Start ins neue Hundeleben für beide Vierbeiner ein Erfolg wird.

Fazit


Der sogenannte „Welpenschutz“ wird oft missverstanden. Ein universeller Schutz für Welpen existiert nicht. Ob ein erwachsener Hund einen Welpen toleriert oder ablehnt, hängt vom Charakter des Hundes, seiner sozialen Prägung und den Umständen ab. Daher ist es umso wichtiger, Begegnungen zwischen Welpen und erwachsenen Hunden mit Bedacht zu planen.

Indem du souveräne, gut sozialisierte Hunde für erste Kontakte auswählst und Begegnungen auf neutralem Boden organisierst, kannst du die Basis für ein positives Miteinander schaffen. Geduld, Verständnis und die richtige Vorbereitung sind der Schlüssel dazu, dass sowohl der Welpe als auch der erwachsene Hund gute Erfahrungen machen. So legst du den Grundstein für eine harmonische Beziehung und unterstützt deinen Welpen dabei, selbstbewusst und sozial kompetent heranzuwachsen.

 

 
 

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